Wie hältst Du’s mit der Liebe?

Im Vorwort zu seiner „Philosophie des Rechts“ bemerkt Hegel, daß die Liebe einen zumindest scheinbar unauflöslichen Widerspruch darstellt – sie bedeute nämlich, einen Teil seiner selbst aufzugeben, um sich selbst zu komplettieren.

Ich habe vor einigen Jahren ein Gedicht aus diesem Umstand gemacht. Es geht wie folgt:

 

Ich geb mich auf und werde ganz
So ist es in der Liebe
Ein alter weicht dem neuen Glanz
Wer weiß, wo der sonst bliebe?

Die Einsamkeit? Ein kleiner Preis
Ich schreib Dir kleine Lieder
Ich finde mich auf diese Weis
In Selbstaufgabe wieder

 

Wie gesagt: Der Widerspruch ist nur scheinbar. Ich habe Hegel gehörig missverstanden, wie alle Leute, aber der Gedanke, mich ihm auf meine eigene, kleine Weise angenähert zu haben, tröstet mich ungemein.